Jobsuche in Schweden – So findest du deinen Traumjob

Der Schritt ins Ausland ist immer eine aufregende Sache, besonders wenn es um die berufliche Zukunft geht. Wenn Schweden dein Traumziel ist, fragst du dich bestimmt, wie du dort einen passenden Job findest. Keine Sorge, wir haben die wichtigsten Infos für dich zusammengestellt, damit du bestens vorbereitet bist.

Zunächst einmal: Wo findest du überhaupt Jobangebote? Hier sind die Top-Anlaufstellen:

  1. Arbetsförmedlingen: Die offizielle Seite der schwedischen Arbeitsvermittlung ist ein absolutes Muss für deine Jobsuche. Hier findest du eine riesige Auswahl an Stellenangeboten aus allen Branchen und Regionen. Du kannst nach Stichworten, Orten und Fachbereichen suchen und dir auch gleich alle wichtigen Infos zu den Anforderungen und Bewerbungsprozessen durchlesen.
  2. LinkedIn: Auch in Schweden ist LinkedIn mittlerweile weit verbreitet und viele Jobs, besonders im akademischen Bereich und in internationalen Unternehmen, werden hier ausgeschrieben. Es lohnt sich also, ein Profil anzulegen, mit schwedischen Übersetzungen deiner Qualifikationen und Erfahrungen. Vernetze dich mit Menschen aus deiner Wunschbranche und -region und bleib immer auf dem Laufenden.
  3. Unternehmenswebsites: Viele schwedische Firmen, gerade die größeren, haben eigene Karriereseiten auf ihren Websites. Hier findest du nicht nur aktuelle Stellenangebote, sondern oft auch hilfreiche Infos zur Unternehmenskultur, zu Benefits und Entwicklungsmöglichkeiten. Wenn du schon eine Idee hast, in welcher Branche oder sogar bei welchem Unternehmen du gerne arbeiten würdest, lohnt sich ein regelmäßiger Check dieser Seiten.
  4. Online-Jobbörsen: Neben den großen Playern wie Jobbsafari, Monster oder StepStone, die ähnlich wie die Arbetsförmedlingen eine breite Auswahl bieten, gibt es auch viele spezialisierte Jobbörsen. Such dir die für deine Branche passenden Seiten raus und check sie regelmäßig. Zusätzlich lohnt es sich, auch einen Blick auf Blocket Jobb zu werfen, den Stellenmarkt des größten Online-Marktplatzes in Schweden. Und wenn du speziell nach englischsprachigen Jobs suchst, ist Iagora eine gute Anlaufstelle – hier findest du Stellenangebote für internationale Talente in verschiedenen europäischen Ländern, darunter auch Schweden.

Und welche Jobs sind besonders gefragt? Das hängt natürlich immer etwas von der aktuellen Wirtschaftslage und Branchentrends ab, aber hier sind einige Bereiche, in denen oft händeringend nach guten Leuten gesucht wird:

  • IT und Technologie: Programmierer, Systemadministratoren, IT-Sicherheitsexperten und alles, was mit Digitalisierung zu tun hat, sind meist sehr gefragt. Schweden ist hier ganz vorne mit dabei und die Branche wächst stetig.
  • Gesundheitswesen: Ärzte, Krankenpfleger, Altenpfleger – eigentlich alles an medizinischem Personal wird in Schweden gebraucht. Der demografische Wandel macht sich bemerkbar und gute Fachkräfte sind rar. Wenn du in diesem Bereich ausgebildet bist, stehen deine Chancen sehr gut.
  • Ingenieurwesen: Schweden ist bekannt für seine innovativen Unternehmen und seine Stärke im Maschinenbau, der Elektronikbranche und der Automobilindustrie. Ingenieure aller Fachrichtungen, besonders Maschinenbau, Elektrotechnik und auch Bauingenieurwesen, finden oft spannende Aufgaben.
  • Handwerk: Gute Handwerker sind überall gefragt und Schweden ist da keine Ausnahme. Elektriker, Schreiner, Klempner – wenn du ein Handwerk beherrschst und vielleicht sogar Berufserfahrung mitbringst, findest du ziemlich sicher einen Job.
  • Bildung: Besonders Lehrer für Mathematik, Naturwissenschaften und Sprachen werden in Schweden oft gesucht. Aber auch in der frühkindlichen Bildung und der Erwachsenenbildung gibt es oft interessante Stellen.
  • Verkauf, Kundenservice und Gastronomie: In diesen Bereichen gibt es eigentlich immer Jobs, oft auch Einstiegspositionen. Verkäufer, Servicekräfte und alles rund um Tourismus und Gastronomie wird meist händeringend gesucht, besonders in den Ballungszentren und den touristischen Regionen.

Natürlich solltest du dich immer über die aktuellen Trends und spezifischen Anforderungen in deiner Branche und deiner Wunschregion informieren, zum Beispiel über die Webseiten der verschiedenen Branchenverbände oder in Fachforen.

Ein wichtiger Punkt für dich als Deutsche/r ist die Anerkennung deiner Ausbildung. Grundsätzlich gilt in der EU ja die gegenseitige Anerkennung von Berufsqualifikationen. Das heißt, dein deutsches Zeugnis sollte auch in Schweden gültig sein. Aber es gibt einige Ausnahmen und Dinge, die du beachten solltest.

Für reglementierte Berufe, das sind in Schweden vor allem solche, bei denen man direkt mit Menschen arbeitet, wie im Gesundheitswesen, in der Pädagogik oder auch im Rechtswesen, gelten besondere Regeln. Hier reicht dein deutsches Zeugnis oft nicht aus, sondern du musst deine Qualifikation erst von der zuständigen schwedischen Behörde anerkennen lassen. Für medizinische und Pflegeberufe ist das zum Beispiel die Socialstyrelsen. Dort musst du dann alle deine Zeugnisse und Nachweise einreichen und oft auch Schwedischkenntnisse oder Zusatzqualifikationen nachweisen. Der Prozess kann etwas dauern, also informier dich frühzeitig.

Bei den Handwerksberufen ist es etwas anders. Hier gibt es in Schweden meist keine so formalen Ausbildungswege wie in Deutschland. Es zählt mehr die praktische Erfahrung als das Zeugnis. Wenn du also nachweisen kannst, dass du als Elektriker, Maler oder Maurer schon einige Jahre Berufserfahrung hast, ist das für schwedische Arbeitgeber oft wertvoller als dein Gesellenbrief.

Im Ingenieurwesen wiederum hast du gute Karten. Die Ausbildungssysteme in Deutschland und Schweden sind recht ähnlich und die meisten Arbeitgeber kennen und schätzen das deutsche System. Dein deutsches Diplom oder dein Bachelor sollten also problemlos anerkannt werden.

Und auch in der IT und Techbranche sind formale Qualifikationen oft zweitrangig. Hier zählt, was du kannst. Viele Arbeitgeber stellen dich eher aufgrund deines GitHub-Portfolios oder deiner praktischen Erfahrungen ein als aufgrund deines Abschlusszeugnisses.

Generell gilt: Wenn du unsicher bist, erkundige dich bei der zuständigen schwedischen Stelle. Für die Anerkennung von Berufsqualifikationen sind je nach Bereich unterschiedliche Institutionen zuständig, zum Beispiel Socialstyrelsen für die Gesundheitsberufe, Skolverket für pädagogische Berufe oder Sveriges Ingenjörer für Ingenieure. Auch die schwedische Arbeitsvermittlung Arbetsförmedlingen oder die deutsche Botschaft in Stockholm können dir oft weiterhelfen.

Und wenn du merkst, dass dir für deinen Wunschjob noch Qualifikationen fehlen? Dann sind Weiterbildungen eine super Möglichkeit. Schweden hat ein fantastisches Angebot an Erwachsenenbildung, die sogenannte Komvux. Hier kannst du kostenfrei alle möglichen Kurse belegen, von Schwedisch über einzelne Schulfächer bis hin zu kompletten Berufsausbildungen. Eine tolle Möglichkeit, dich weiterzuentwickeln und fit für den schwedischen Arbeitsmarkt zu machen. Schau einfach mal auf der Website deiner Wunsch-Kommune unter „Vuxenutbildning“ oder „Komvux“, was es so gibt.

Oder vielleicht willst du akademisch noch etwas draufsatteln? Auch da hat Schweden viel zu bieten. An den Universitäten und Hochschulen gibt es eine große Auswahl an Master-Programmen, oft auch auf Englisch. Und das Beste: Für EU-Bürger ist das Studium in Schweden komplett kostenfrei! Also eine echte Überlegung wert, wenn du deine Karrierechancen verbessern willst.

Hier noch ein paar generelle Tipps für deine Jobsuche in Schweden:

  • Schwedischkenntnisse sind ein riesiger Vorteil. Klar, die meisten Schweden sprechen hervorragend Englisch, aber in vielen Jobs, besonders wenn man mit Kunden oder Kollegen zu tun hat, ist Schwedisch einfach ein Muss. Investier also auf jeden Fall in einen Sprachkurs, am besten schon bevor du den Schritt nach Schweden wagst.
  • In Schweden wird großer Wert auf Gleichberechtigung und flache Hierarchien gelegt. Das spiegelt sich auch in den Bewerbungsprozessen wider. Anschreiben sind oft etwas persönlicher und weniger formal als in Deutschland. Und beim Vorstellungsgespräch geht’s oft entspannter zu. Lass dich davon nicht täuschen – Qualifikation und Leistung sind trotzdem sehr wichtig. Aber man begegnet sich eben auf Augenhöhe.
  • Netzwerken ist auch in Schweden das A und O. Vielleicht hast du ja bereits Kontakte dort, über Freunde, Familie oder frühere Kollegen. Zögere nicht, diese anzusprechen und um Rat zu fragen. Ansonsten: Geh zu Meetups oder Karriereevents in deiner Branche, trete relevanten Facebook- oder LinkedIn-Gruppen bei, lass die Leute einfach wissen, dass du da bist und einen Job suchst.
  • Sei nicht frustriert, wenn es nicht sofort klappt. Der schwedische Arbeitsmarkt tickt etwas anders als der deutsche. Bewerbungsprozesse dauern oft länger, manchmal Monate. Und für viele Jobs ist eben Schwedisch ein Muss. Bleib dran, erweitere deine Sprachkenntnisse und dein Netzwerk Stück für Stück. Mit der richtigen Qualifikation und etwas Geduld wirst du deinen Platz schon finden.

So, das war jetzt eine ganze Menge Input. Aber keine Sorge – der Schritt nach Schweden lohnt sich! Mit einer guten Vorbereitung, etwas Flexibilität und einer Portion Abenteuerlust findest du hier bestimmt einen Job, der zu dir passt und in dem du dich weiterentwickeln kannst.

Wenn du noch Fragen hast, egal ob zur Jobsuche oder zum Leben in Schweden generell, melde dich gerne bei uns.

Hej då und viel Erfolg auf deinem Weg,

Schreibe einen Kommentar