Hej, liebe Schweden-Auswanderer!
Heute widmen wir uns einem Thema, das für viele von euch, die den Schritt ins Land der Elche und Köttbullar wagen, relevant sein dürfte: der Import eures Autos aus Deutschland oder wo auch immer nach Schweden. Keine Sorge, wir haben die wichtigsten Schritte für euch zusammengefasst und geben euch ein paar wertvolle Tipps mit auf den Weg.
Der erste Schritt ist der Antrag auf Ursprungskontrolle, den ihr online beim Transportstyrelsen, dem schwedischen Pendant zum Kraftfahrt-Bundesamt, stellt. Nach dem Absenden müsst ihr den Antrag ausdrucken, unterschreiben und zusammen mit den erforderlichen Dokumenten (meistens die original Zulassungsbescheinigungen Teil 1 und 2, den Kaufvertrag und manchmal den Nachweis der Versicherung in Deutschland) per REK (Einschreiben) an das Transportstyrelsen in Örebro senden.
Sobald euer Antrag genehmigt wurde, könnt ihr einen Termin bei Bilprovningen für die Registreringsbesiktning machen. Hier wird überprüft, ob es sich tatsächlich um das angemeldete Fahrzeug handelt. Gleich im Anschluss solltet ihr eine reguläre Besiktning (TÜV) durchführen lassen. Wenn alles in Ordnung ist, wird eurem Fahrzeug das schwedische Kennzeichen zugewiesen, das ihr in der Regel innerhalb wenigen Tagen per Post erhaltet. Jetzt ist es an der Zeit, eine schwedische Versicherung abzuschließen.
Ein großer Vorteil in Schweden ist, dass man sein Fahrzeug ganz einfach per App an- und abmelden sowie „parken“ kann, wenn es nicht genutzt wird. Während dieser Zeit zahlt man keine Steuern und Versicherungsbeiträge. Wichtig: Nach dem Import ist euer Fahrzeug zunächst auf „geparkt“ gesetzt und muss erst auf die Straße gesetzt werden. Das geht ganz einfach in der App „Mina fordon“ vom Transportstyrelsen. Nicht vergessen, kann sonnst teuer werden.
Wenn ihr euer KFZ noch nicht lange besitzt (unter einem Jahr) kann es sein dass ihr in Schweden USt. Nachzahlen müsst, also 6%
Nun zu den möglichen Herausforderungen: Der Verkauf eines importierten Fahrzeugs in Schweden kann schwierig bis unmöglich sein. Jedes Fahrzeug in Schweden hat eine „Historie“, in der man die Anzahl der Halter, Wartungen, Schäden usw. einsehen kann. Bei importierten Fahrzeugen beginnt diese Historie erst mit dem Import. Viele Schweden kaufen solche Autos deshalb gar nicht oder nur zu einem Preis weit unter dem Marktwert. Häufig ist es dann sinnvoller, das Fahrzeug in Deutschland zu verkaufen, was aber auch zu einer Wertminderung aufgrund des Re-Imports führen kann. Also bevor ihr euer KFZ nach Schweden importiert gut überlegen.
Aber lasst euch davon nicht entmutigen! Tausende von Deutschen haben ihre Autos schon erfolgreich nach Schweden importiert und genießen nun die Vorzüge des schwedischen Straßennetzes und der wunderschönen Landschaft. Mit etwas Vorbereitung und Geduld meistert auch ihr diese Herausforderung.
Und wenn euer Auto dann mit schwedischen Kennzeichen über die endlosen Landstraßen rollt, der Kofferraum voller Zimtschnecken ist und ihr die Freiheit des skandinavischen Lebens spürt – dann wisst ihr: Es hat sich gelohnt!
Hejdå und gute Fahrt,